Die ganzen Wahrheiten
Stück: Sathyan Ramesh
Regie: Petra Lamy
„Wir sollten uns mal wieder so richtig unterhalten. So über alles so. ...Weiß jetzt grad auch nicht über was.“
Vor dem Hintergrund von meterhohen, hellbeigen Vorhängen befinden sich zwei Wohnungen wie Puppenhäuser. Das stilisierte Eichenholzmobiliar hebt sich in seiner biederen Holzoptik kaum von dem holzfarbenen Parkett ab. Alles zerfließt in Beige und Braun wie das Abziehbild einer ermatteten Gesellschaft, die sich der Norm und dem Alltagstrott gebeugt hat.
In zwei Wohnungen leben auf dem ersten Blick recht unterschiedliche Paarungen zusammen, die ein gesellschaftlich spannendes Bild der heutigen Zeit wiedergeben. Einmal der Steuerberater Leopold mit seiner Frau Portia, die eine recht eingefahrene Ehe führen, und auf der anderen Seite der Geiger Trini mit seiner Hippie-Mutter Pascal, die nie das Haus verlässt.
Doch sie haben mehr Gemeinsam als man vermuten mag. Alle haben sich mit ihrem banalen Alltag und unterdrückten Emotionen zufriedengegeben, unterhalten wird sich nur noch über das Nötigste. Die tägliche Routine ihrer kleinen, engen Welt hat sie in Oberflächlichkeiten erstarren lassen. Niemand hat mehr den Antrieb, seine Sehnsüchte und Träume auszuleben. Ja, vielleicht sollte man mal wieder miteinander sprechen … aber worüber? Zu lange hat sich Frust und Wut aufgestaut.
Das Publikum schaut den Protagonisten dabei zu, wie sie mit guter Miene versuchen, ihre wahren Gedanken zu kaschieren. Nur hier, in ihren Gedanken, offenbaren sie ungeschönt ihre Sehnsüchte, Lebensansichten, Enttäuschungen und sexuellen Fantasien: Ihre ganzen Wahrheiten.
Schließlich treffen beide Paare aufeinander, als Stewardess Annika in die Stadt kommt. Sie übernachtet bei ihrem Bekannten Trini und lädt zu einem gemeinsamen Abendessen ihre alte Freundin Portia mit Ehemann ein. Nachdem alle genügend Plattitüden ausgetauscht und Wein getrunken haben, können sie ihre Fassaden nicht mehr aufrechterhalten.
Das Stück „Die ganzen Wahrheiten“ von Sathyan Ramesh unter der Regie von Petra Lamy ist keine normale Komödie. Ihr gelingt es, die seelischen Untiefen der Charaktere in aufgenommen Gedanken zu offenbaren, ohne dabei die Komik zu verlieren, die sich in den musikuntermalten Szenen ergibt. Es wird ein Leben zwischen Lachen und Weinen aufgezeigt. Aber so ist das Leben. Das ist verdammt nochmal das Leben.
BESETZUNG: (in der Reihenfolge Ihres Auftritts)
Valentina Knauber Annika - Single und Stewardess
Silke Jarmut Portia - Berufstätig und Ehefrau
Manuel Franz Leopold - Steuerberater und Ehemann
Beate Petri-Ruth Pascal - Althippie und Mutter
Benjamin Kelm Trini - Geiger und Sohn
TEAM
Petra Lamy Regie, Konzeption & Bühnenbild
Jean M. Laffitau Produktionsfotos
Manuel Franz Grafiken, Programmierung
Benjamin Kelm Contentpflege & Social Media
Valentina Knauber Technische Assistenz
Jarmut/ Petri-Ruth Requisite & Kostüme
Lena Noß Büro & Ticketing
Produktion: Petra Lamy für acting and arts Company
DAS SAGT UNSER PUBLIKUM
"Die ganzen Wahrheiten"....Was für eine großartige und hochwertige Vorstellung.
Ein explosives Werk mit einer großartigen Handlung aus aktuellem Zeitgeist, umgesetzt mit perfekter darstellerischer Leistung von: Silke Jarmut, Manuel Franz, Benjamin Kelm, Beate Petri-Ruth und Valentina Knauber und natürlich perfekter Regiearbeit von der wunderbaren Petra Lamy.
Ich kann es jedem empfehlen, sich das Stück anzuschauen. Weitere Aufführungen gibt es in März und April 2022. Nicht verpassen.
"Die ganzen Wahrheiten", bei denen man ein Stück von sich selbst entdeckt und sich mit den Protagonisten identifiziert. Danke für einen wundervollen Abend.
"Liebe Menschen, vielen Dank für diesen wundervollen Abend, voller Kunst, Nachdenklichkeit, Humor und Wahrheiten. Ihr seid wundervoll."
"Großartig gespielt - alle Abgründe der Menschlichkeit."
"Ganz spontan zu einem ganz besonderen Theatererlebnisabend gekommen. Wunderbar Köstlich und auch ein wenig böse. Kompliment an Euch!"
"Ganz tolles Ensemble. Sehr gut gespielt. Einfach ein sehr schöner Abend."
... und hier die wunderbare Premiernkritik von Kerstin Krämer aus der Saarbrücker Zeitung
Fotos zum Stück Die ganzen Wahrheiten Jean M. Laffitau
Wir bedanken uns herzlichst bei Wolgang Mertes, 1. Violine am Orchesterdes Staatstheaters Saarbrücken für die Leihgabe der Geige!
Musik & Lizenznachweise:
Aces High
As I Figure (Latin Sounds)
Fast Talkin
Aquarium (Disneylike)
Divertissement
Ghost Dance
Ranz des Vaches
Danse Macabre – Xylophone
Morocco Sting
Sneaky Snitch
Juniper
Just Nasty
by Kevin MacLeod (incompetech.com)
Licensed under the Creative Commons 3.0:
By Attribution license.
Gleaming Long
Chelsea Loft Short
Lounge Vibes
Ruby Jubilee Jam Accent
Curtain Call Long
Orchestra Strings
Piano Ballad
All Royalty free musical loops
copyright © Apple Inc.
Op. 8, No. 2 (Summer), II. Adagio
(Vivaldi, Antonio, The Four Seasons)
Op. 8, No. 2 (Summer), III. Presto
(Vivaldi, Antonio, The Four Seasons)
by klangarchiv.com
DIE GANZEN WAHRHEITEN liegen nun hinter uns.
Wir sind dankbar für 16 tolle Vorstellungen - und drei ausverkauften letzten Vorstellungen am vergangenen Wochenende. Es war uns ein Fest.
Diese Produktion war eine wilde Achterbahnfahrt. Pandemie, Termine, Verschiebungen, Kampf mit der Technik, Krisen und Sorgen. Aber eben auch schöne Momente in den Proben, wenn was Klick macht, das Wissen dass jeder sein Bestes gibt und bereit ist das alles möglich zu machen.
Einen langen Weg haben wir hinter uns und wir sind stolz auf uns.
Wir danken allen, die uns auf dieser Reise begleitet haben, insbesondere allen, die an den Veranstaltungen mit angepackt haben, beim Ticketing, am Empfang, an Bar und Catering oder beim Auf-und Abbau. Ohne euch wären diese Veranstaltungen nicht möglich gewesen.
Last but not least möchten wir uns auch bei einem stets tollen Publikum bedanken.
Auf bald.
Petra Lamy und die actíng and arts Company
